IGFM: Neues Folterinstrument im Landesgefängnis installiert / Politischer Gefangener brutal zusammengeschlagen
Havanna – Frankfurt am Main (13. August 2008) – Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) heute erfahren hat, wurde im kubanischen Nationalgefängnis Combinado del Este in Havanna ein neues Folterinstrument installiert. Es handelt sich dabei um eine elf Meter lange Eisenstange, die in zwei Metern Höhe festgeschweißt wurde. Gefangene werden mit beiden Armen nach oben an ihr festgebunden und anschließend malträtiert. Unter Raul Castro haben sich die Verhältnisse in den Gefängnissen der Karibikinsel keineswegs verbessert. Vielmehr ist eine weitere Verrohung festzustellen, so die IGFM.
Die Stange wurde in Komplex Nummer 3 gegenüber dem Aufsichtsposten befestigt und wird bereits verwendet. Der 19jährige Alberto Albones Fuscalle war eines der ersten Opfer. Er wurde vor wenigen Tagen mit Ketten an die Stange gehängt, bevor er mit Fußtritten und Faustschlägen, mit Gummiknüppeln und Elektroschockern so lange gequält wurde, bis er sich in Krämpfen wand und ihm Schaum aus dem Mund lief.
Die Methoden sind nicht neu – die Gefängnisführung ist für ihre barbarischen Unterdrückungsmethoden bekannt. Das Raul Castro-Regime zeigt einmal wieder, wie wenig Respekt es vor Menschenrechten hat. Nach Informationen der IGFM wird das Gefängnispersonal für Übergriffe in der Regel nicht bestraft.
Gefängniswärter schlagen politischen Gefangenen brutal zusammen
Dass zur Misshandlung von Häftlingen nicht unbedingt Geräte erforderlich sind, beweist das Vorgehen gegen Juan Antonio Bermudez Toranzo vergangene Woche. Der Vizepräsident der Kubanischen Gesellschaft für Menschenrechte, der seit November 2007 inhaftiert ist, wurde auf Befehl des Hauptmanns Tejeda vom Gefängnispersonal zusammengeschlagen, berichtet seine Frau Neris Castillo Moreno. Er hätte ein Hämatom am rechten Auge und klage seitdem über starke Kopf- und Bauchschmerzen sowie Blut im Stuhl. Weiterhin drohte Tejeda ihm mit einer neuen Anklage, falls er den Vorfall öffentlich machen sollte.
Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM, fordert die kubanische Regierung auf, "sämtliche Folterinstrumente aus den staatlichen Gefängnissen zu entfernen, für die Einhaltung der Menschenrechte zu sorgen und gegen Verstöße vorzugehen". Lessenthin: "In neun Monaten wird in Genf der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen die Menschenrechtslage in Kuba überprüfen. Dafür hat die IGFM eine umfangreiche Dokumentation über Menschenrechtsverbrechen vorgelegt". Die Dokumentation der in Frankfurt ansässigen Menschenrechtsgesellschaft wird monatlich weiter aktualisiert.
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Kuba - Kein Ende grausamer Folter in kubanischen Gefängnissen
Kubanisches Nationalgefängnis Combinado del Este in Havanna. Bild: cubalibre.ru
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Die IGFM ist eine Menschenrechtsorganisation, die 1972 in Frankfurt am Main gegründet wurde. Sie unterstützt Menschen, die sich gewaltlos für die Verwirklichung der Menschenrechte in ihren Ländern einsetzen oder die verfolgt werden, weil sie ihre Rechte einfordern. Nach Auffassung der IGFM sind nach dem Recht auf Leben und Sicherheit der Person, die bürgerlichen Rechte wie Meinungs-, Versammlungs- Religions- und Pressefreiheit die wichtigsten Menschenrechte. Ohne sie kann es weder Frieden noch sozialen Fortschritt geben. Die Grundlage ihrer Arbeit bildet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948.
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